Mehr von NY... Von PureTone zu Pono

Nein, ich bin noch nicht durch... Wenn man den ganzen Tag liest und schreibt, fehlt manchmal die Lust, abends auch noch zu lesen. Wobei mich diese Autobiografie von Neil Young schon viel lesen lässt - und nach wie vor immer noch fasziniert. Er schreibt so, wie er Gitarre spielt - beliebig, ein bisschen chaotisch, und schlichtweg sehr frei. Gerade das, was ihm in den Sinn kommt.

Sehr interessant ist sein Versuch, die Musikwelt wieder zum hochwertigen Hören zu bringen. Er hat zusammen mit Technikern ein digitales Datenübertragungssystem entwickelt, das er auf den Markt bringen will. Und endlich den beschnittenen CD- und MP3-Sounds den Garaus machen will. Im Buch heißt dieses System anfangs noch PureTone, dann hat Young es in Pono umbenannt; das Wort stammt wohl aus dem Hawaiianischen (dort hat Young sein Buch geschrieben) und bedeutet "gerecht und gut".

 

Pono Player
Pono Player

Richtig so! Genau wie NY denke auch ich, dass die bescheidene Audioqualität in der Hauptsache dafür verantwortlich ist, dass kaum noch Musik richtig gehört wird, und dass die Qualität der verbreiteten Musik so schlecht geworden ist. Musik ist beliebig geworden, weil sie so gleich klingt. Und weil sie unsere Gefühlswelten nicht mehr so erreicht wie z. B. mit Vinyl- und/oder Röhrentechnik. Natürlich wächst die Jugend von heute mit diesen schlechten Sounds auf und ist nichts anderes mehr gewohnt außer auf höchstmögliche Lautstärke gebrachte, völlig komprimierte Musiksignale.

Ich bin gespannt, ob Pono wirklich als Alternative auf den Markt kommen wird. Immerhin hatte Young in der Letterman-Talkshow im September 2012 bereits einen Pono-Player mitgebracht und dort vorgestellt, ein wie eine Toblerone dreieckig geformtes Ding in leuchtend Gelb. Hauptzweck dieses Players sei die Wiedergabe des neuen, von ihm entwickelten und zum Patent angemeldeten Pono-Formats, erzählte Young. Und erklärte weiter, dass die Geräte nicht nur Audiodateien mit der derzeit üblichen Studioauflösung von 24bit/192 kHz abspielen können, sondern zukünftig sogar eine Auflösung von 384 kHz umsetzen könnten. Angeblich wollen alle großen Plattenfirmen das neue Pono-Format unterstützen und ihre Musikbestände entsprechend umwandeln. Die Warner Music Group habe dies laut Rolling Stone für seine 8.000 Albumtitel sogar bereits getan. Hier der Pono-Auftritt von Neil Young bei Letterman:

In dem vorherigen Blog hatte ich den deutschen Titel kritisiert. "Ein Hippie-Traum" hört sich nicht gut an, finde ich. Der englische Titel ist: "Waging Heavy Peace" - und im Buch liefern die Übersetzer eine gute Übersetzung für diese Worte: "Einen erbitterten Frieden führen...".

Sound

Und hier noch eine tolle Version von "Down by the River" von Crosby, Stills, Nash & Young - with duelling Gretsches. Neil Young bezeichnet Stephen Stills in seinem Buch übrigens als seinen besten und ältesten Freund...

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Kommentare: 1
  • #1

    u=4990 (Dienstag, 16 April 2013 17:21)

    I just shared this on Myspace! My buddies will definitely like it!